Stuttgart – Sonnenschein und anschließende Unwetter mit Starkregen gehen mancherorts Hand in Hand. Doch wie reagieren Autofahrer richtig, wenn es plötzlich aus allen Wolken gießt? Die Expertenorganisation Dekra gibt einige Tipps.
Heftiger Regen kann unterwegs die Sicht bis auf wenige Meter reduzieren. Dann sollten Autofahrer zwar Tempo rausnehmen, aber hektisches Lenken oder Bremsen vermeiden. Idealerweise fahren sie möglichst gleichmäßig mit eingeschaltetem Abblendlicht weiter.
Was aber, wenn die Scheibenwischer nicht mehr gegen die Wassermassen ankommen, und die Sicht komplett schwindet? Dann die Warnblinkanlage anschalten und rechts ranfahren.
Auf der Autobahn
Auf Autobahnen staut es sich allerdings oft automatisch vor und hinter dem eigenen Fahrzeug. Bei weniger befahrenen Abschnitten und vor allem, wenn der rückwärtige Verkehr nicht einsehbar ist, heißt es: Nur auf dem Standstreifen mit Warnblinker halten und sich möglichst schnell hinter der Leitplanke in Sicherheit bringen.
Grundsätzlich ist es aber bei extremen Wetter im Auto sicherer. Gegen Regen, Sturm, Hagel und Blitzschlag schützt es besser. Allerdings meiden pausierende Autofahrer bei Sturm Plätze neben Bäumen oder Häusern wegen der Gefahr abknickender Äste oder herunterfallender Dachziegeln. Bei Starkregen sind höher gelegene Plätze besser, weil sie vor Überflutung sicherer sind.
Unterführungen meiden
So sollten Autofahrer bei Starkregen auch Unterführungen meiden. Denn die können schnell volllaufen und zur Falle werden. Aber auch wenn das Wasser nicht so hoch steigt, kann es dem Auto schaden. Steht es höher als circa die halbe Höhe der Felgen, saugt der Motor womöglich Wasser an und geht dadurch schlimmstenfalls kaputt.
Das ist auch ein Grund, generell auf derart überschwemmten Straßen nicht weiterzufahren. Zudem können Autofahrer die Orientierung verlieren, wenn wegen stehenden Wassers der weitere Fahrbahnverlauf nicht mehr abzuschätzen ist.
Auch Tiefgaragen können bei Starkregen sehr gefährlich werden. Hier drücken Wassermassen möglicherweise nicht nur von oben, sondern auch aus dem Untergrund der Abwasserkanäle. Das könnte die Garage binnen weniger Minuten überfluten.
Dann sollte niemand mehr versuchen, sein Fahrzeug noch aus einer Tiefgarage retten zu wollen. Wer vom Wasser überrascht wird, flüchtet besser zu Fuß. Und wer noch oder bereits schon wieder im Auto sitzt, sollte schnell raus. Denn wenn das Wasser erst über die Türschweller gestiegen ist, lassen sich die Türen immer schwerer öffnen.
Fotocredits: Klaus-Dietmar Gabbert
(dpa/tmn)