Warum sind Ventilkappen für Autoreifen wichtig?

Erfurt – Den Reifenluftdruck regelmäßig zu kontrollieren, ist für manche Autofahrer eine unliebsame Pflicht. Das Auf- und Zuschrauben der Ventilkappen wird von Autofahrern als lästig oder gar überflüssig empfunden. Doch Achmed Leser vom Tüv Thüringen warnt davor, die kleinen Kappen unachtsam wegzulassen.

«Das Reifenventil dichtet den Reifen gegen Druckverlust ab und dient zum Befüllen des Pneus. Die filigranen Bauteile öffnen und schließen über einen integrierten Stößel. Dieser wird beim Aufsetzen des Pumpkopfes des Kompressors betätigt», erklärt Leser das Prinzip.

Schutz vor Schmutz und Staub

Zwar haben Ventilkappen keine große Abdichtwirkung gegen einen Druckverlust wie das Ventil selbst. «Aber sie leisten einen wichtigen Beitrag, um das sensible Druckventil vor Schmutz und Staub zu schützen», so Leser.

Gerade im Grenzbereich sind Ventile höchsten Belastungen ausgesetzt. Kommt Schmutz in den Ventilschaft kann es beim erneuten Befüllen des Reifens zu Undichtigkeiten kommen. «Das Ventil schließt nicht mehr komplett, die Luft entweicht, es kommt zum schleichenden Plattfuß.»

Es gibt Kappen aus Metall und aus Kunststoff

Gibt es einen Unterschied zwischen einer Metallkappe und einer aus Kunststoff? Metallventile seien nicht mehr nur eine Frage des Geschmacks, sondern bei High-Performance-Reifen schon aufgrund ihrer höheren Stabilität von den Reifenherstellern vorgeschrieben, so der Reifenexperte. «Außerdem lösen sie zunehmend ihre Pendants in Gummiausführung ab, da auch aktive Reifendruckkontrollsysteme nur mit Metallkappe ausgeliefert werden», so Leser.

Die Metallkappe verfüge zudem über eine kleine Gummidichtung, die das Ventil zusätzlich vor einer Verschmutzung oder einem Wassereintritt schützt. «Denn auch kleine Wasserpartikel können die Dichtwirkung des Ventils beeinflussen.»

Der Reifenexperte warnt Autofahrer vor allzu großem Technikvertrauen. Reifendruckkontrollsysteme würden die regelmäßige Druckluftkontrolle am Reifen keineswegs ersetzen. Die Systeme alarmierten den Fahrer meistens erst bei einer Druckminderung um zwanzig Prozent.

Fotocredits: Markus Scholz
(dpa/tmn)

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