Auch wenn er kleiner ist als der Phantom, so sieht man doch auf den ersten Blick, dass es sich bei dem 200 EX um einen echten Rolls-Royce handelt. Unverwechselbar zieht sich das markentypische Design durch das Fahrzeug. Dabei ist der EX „nur“ eine Studie.
Obwohl, „ ,nur‘ eine Studie“ wird dem 200 EX beileibe nicht gerecht. Er ist zwar lediglich der Ausblick für den kommenden Rolls-Royce 4, der sicherlich auch nicht unter diesem Namen auf dem Markt kommen wird, aber mit klassischen Concept-Cars hat er nichts gemein.
Er ist ein Experimental Car. Seit dem ersten seiner Art, dem 1EX von 1919, legt Rolls-Royce sehr großen Wert darauf, dass diese Fahrzeuge komplett nach Seriennorm gefertigt sind. Keine Holzattrappe, sondern echtes Metall, Holz und Leder und voll ausgestattet, damit die Fahrzeuge unter möglichst realen Bedingungen getestet werden können.
Schon aus diesem Grund sind die EX mehr als nur Studien. Es ist davon auszugehen, dass sie annähernd ohne Veränderungen in die Serie übergehen werden. Wenn also Rolls-Royce den 200EX auf dem Genfer Autosalon 2009 vorstellen wird, so kommt dies beinahe der Präsentation des neuen Serienmodells gleich.
Doch warum legt die britische Traditionsmarke Wert darauf, ihre Modellpalette nach unten zu erweitern?
Vielleicht geht es darum, in Zeiten der finanziellen Unsicherheiten der Zielgruppe ein Fahrzeug zu bieten, welches etwas sozial verträglicher erscheint, als der Phantom. Auch in der Upper Class sitzt das Geld nicht mehr so locker, wie in „besseren“ Zeiten. Exklusiv bleibt der 200EX aber dennoch. Zwar ist er gute 40 cm kürzer als der Phantom, aber er überragt damit immer noch den 7er BMW um 20 Zentimetern.
Ziel der Entwicklung war es, die altehrwürdigen Markenwerte auf ein kleineres Auto zu übertragen und damit ein dynamischeres und selbstbewussteres Erscheinungsbild zu erreichen. Und tatsächlich scheint dies zu funktionieren. Kraftvoll aber nicht aufdringlich wirkt der Rolls-Royce 200EX . Die lange Motorhaube, der kurze Überhang das elegante Heck und die geneigte A-Säule transportieren gekonnt das gewohnte Bild des Phantom auf das kleineres Modell. Diesen Auftritt unterstreichen die hinten angeschlagenen Coach-Doors zusätzlich. Seit 2003 sind sie wieder fester Bestandteil bei Rolls-Royce.
Unter der Motorhaube wird sich nicht allzu viel ändern. Wahrscheinlich wird derselbe Motor unter ihr ruhen, wie er auch im neuen BMW 7er verbaut werden wird. Zwölf Zylinder werden es sein, mehr ist allerdings noch nicht bekannt.
Auch der Preis, für den der edle Brite dann 2010 zu haben sein wird, steht noch in den Sternen. Mit ein bisschen Optimismus lässt sich auf einen Basispreis unter 300.000 Euro hoffen, plus Steuern selbstverständlich.
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