Berlin (dpa/tmn) – Der GLK fällt optisch etwas aus dem SUV-Portfolio von Mercedes. Mit seinen kantigen Linien war er als optisches Zitat des Gelände-Urtyps G-Modell gedacht und sollte zugleich modern sein: typisches Retro-Design.
Ansonsten ist das optional und meist mit Allradantrieb ausgelieferte Kompakt-SUV hochmodern: Es gilt als eines der technisch zuverlässigsten Modelle im Segment. «Der GLK kann vieles richtig gut – meist auch noch besser als die Konkurrenz.» Die Bilanz des «TÜV Report 2016» fällt eindeutig aus. Sogar die frühen Exemplare geben sich bei der Kfz-Hauptuntersuchung (HU) kaum Blöße: Über 87 Prozent absolvierten die HU ohne Mängel. Nur leichter Ölverlust wird hier und da verzeichnet oder eine verschlissene Bremsscheibe. Eine erhöhte Quote bei den Beanstandungen weist die Feststellbremse auf.
Immer besser als der Durchschnitt schneiden jegliche Fahrwerkskomponenten ab. Rost ist kein Problem. Auch in der Statistik des ADAC schneidet das SUV gut ab. «Der GLK gehört zu den pannennsichersten Modellen im Pannenjahr 2015», teilt der Club mit. In den letzten Baujahren weise das Auto nur noch «geringste Pannenkennziffern» auf. Zu den wenigen Marotten zählen Aussetzer der Injektoren bei bis 2009 gebauten Dieseln, klemmende Zündschlösser und Defekte beim Abblend-/Fernlicht (bis 2015).
Allerdings trafen drei Rückrufe den GLK. Der jüngste wurde im April 2016 wegen Funktionseinschränkungen bei Airbags durchgeführt. Betroffen waren rund 7000 Autos aus der Bauzeit Oktober bis November 2015. Knapp ein Jahr zuvor war bei Modellen von 2014 eine defekte Dichtung am Steuerkettenspanner das Problem – mit dem damit verbundenen Risiko eines Motorschadens. Ein paar Jahre davor führten Probleme mit der Lenkkraftunterstützung zu einem Rückruf.
Mit dem GLK brachte Mercedes 2008 sein erstes Kompakt-SUV auf den Markt. Technisch basiert er auf der C-Klasse. Vier Jahre nach dem Marktdebüt verabreichte Mercedes dem Modell ein Facelift, das dem GLK vor allem leicht rundlichere Formen und eine Überarbeitung der Motorpalette brachte. 2015 fuhr der Nachfolger GLC vor.
Unter der Motorhaube arbeiten Aggregate, die ein recht breites Leistungsspektrum abdecken, wobei anders als beim Urahn G-Klasse nie eine AMG-Version aufgelegt wurde. Die beiden ab 2013 angebotenen Vierzylinder-Benziner kommen auf 135 kW/183 PS und 155 kW/211 PS, davor gab es ausschließlich Sechszylinder, die eine Spanne von 170 kW/231 PS bis 225 kW/306 PS abdecken. Auch die Diesel arbeiten entweder mit vier oder sechs Brennkammern und kommen je nach Baujahr und Ausführung auf 105 kW/143 PS bis 195 kW/265 PS.
Wer sich nach einem GLK 350 CDI DPF 4Matic 7G-Tronic Sport Edition mit 170 kW/231 PS umsieht, muss bei einem Auto von 2010 laut Schwacke-Liste noch mit einem Durchschnittspreis von 23 750 Euro rechnen. Der Marktbeobachter geht dabei von einer statistischen Laufleistung von 109 200 Kilometern aus. Ähnlich viel kostet mit 23 850 Euro ein GLK 350 4Matic 7G-Tronic Edition 1 mit 200 kW/272 PS von 2009 (91 200 Kilometer). Mit 17 300 Euro günstigster GLK ist der 220 CDI DPF 4Matic BlueEfficiency 7G-Tronic mit 125 kW/170 PS von 2008. Dann stehen 140 000 und mehr Kilometer auf dem Tacho.
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(dpa)