Nach mehr als einem halben Jahrhundert werden unter dem Namen „Imperia“ wieder Autos gebaut. Die einst prestigeträchtige belgische Marke kehrt mit einem sportlichen Roadster im Stil der 1930er und 40er Jahre zurück – unter der Haube Hybridtechnik. Ab 2013 geht der Imperia GP in Serie.
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Das 1904 von Adrien Piedbœuf gegründete Unternehmen „Imperia“ schaffte es mit schlichtem Design und robuster Technik zu einem der renommiertesten belgischen Autohersteller aufzusteigen. Seinerzeit waren das immerhin 80 verschiedene Hersteller. Zudem produzierte die Marke in Lizenz, beispielsweise für die Adlerwerke oder die englische Standard Motor Company. Als diese Auftragsquelle verschwand, musste das Unternehmen schließlich 1957 schließen.
Imperia GP mit „lokalen Wurzeln“
2008 sicherte sich das auf umweltfreundliche Antriebe spezialisierte Unternehmen „Green Propulsion“ die Namensrechte und belebte Imperia neu. Nicht mit einem unaufregenden Hybridmodell à la Toyota bzw. Lexus sondern ein „hybrider Sportwagen mit lokalen Wurzeln“ sollte es werden. 2011 wurde der Imperia GP (GP steht für Green Propulsion) auf der Brüssel Autoshow präsentiert. Green Propulsion hat, wie ursprünglich auch Imperia seinen Sitz in Lüttich – und hier wird auch der Imperia GP gefertigt.
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Plug-in-Hybrid im „Neo-Retro“-Kleid
Äußerlich greift der Imperia Stilelemente der 1930er und 40er Jahre auf – runde Formen, ausgestellte Kotflügel, kleine runde Scheinwerfer und Rückleuchten und eine lange Motorhaube mit großem Kühlergrill. Vorbilder fanden die Belgier im New Beetle, im Mini oder im Fiat 500, die mit „dem ästhetischen Genuss durch ihre Linien“, dem „Neo-Retro-Design“ auch kommerziell erfolgreich sind.
Mag das Design aus einer anderen Zeit stammen, mit dem Plug-in-Hybrid unter der Motorhaube ist der Roadster auf der Höhe der Zeit. Kombiniert werden ein 1,6-Liter-Vierzylinder-Benziner mit 212 PS und 260 Nm sowie ein Synchron-Elektromotor mit 100 Kilowatt (136 PS) und 300 Nm. Die Energiespeicherung übernimmt eine 355-Volt Lithium-Polymer-Batterie, deren Kapazität mit 31 Amperestunden angegeben wird. Das, so der Hersteller, reicht für etwa 70 Kilometer rein elektrisches Fahren.
Ohne Extras wie ESP und ABS wiegt das Hybridauto lediglich 1.100 Kilogramm. Diese werden in 6,0 Sekunden von null auf Tempo 100 befördert – rein elektrisch. Arbeiten Otto- und E-Motor zusammen soll der Sprint in 4,0 Sekunden erledigt sein. Das kennt man von Porsche, Lamborghini und Co. Allerdings lauten deren Verbrauchsangaben nicht 1,9 Liter je 100 Kilometer, die CO2-Emissionen nicht 50g/km (bei voller Batterie).
Limitierte Erstauflage
300 Vorbestellungen soll es für Hybridsportler schon geben. Da heißt es Geduld haben. Die „First Edition“ des Imperia GP soll eine Auflage von nur 50 Exemplaren sein – zum stolzen Preis 124.900 Euro. Regulär gibt es den Roadster dann ab 94.500 Euro.