Der Seat Exeo zeigt kaum Schwächen

Berlin – Seat ist gleich Audi: Jedenfalls dann, wenn es um einen gebrauchten Exeo geht. Denn als Audi den A4 der Baureihen B6 und B7 einstellte, übernahm die spanische VW-Tochter die Produktionsanlagen und ließ das Modell wieder aufleben.

Rund 70 Prozent der Teile stammen vom Ingolstädter Mittelklassemodell. Dabei erbte der Exeo auch viel von der Zuverlässigkeit des A4. Der ADAC spricht von «wenigen wesentlichen Schwachstellen». Dazu zählen defekte Batterien bei Autos von 2010, streikende Diebstahlwarnanlagen (2009) und marode Kupplungen (bis 2010). Der Exeo taucht wegen der niedrigen Zulassungszahlen offiziell nicht in der Pannenstatistik des Clubs auf. Rückrufe gab es laut ADAC keine.

Bei der Kfz-Hauptuntersuchung (HU) kommt es zu wenigen Klagen. In puncto Fahrwerk gibt es nach Angaben des «TÜV Report 2016» kaum etwas zu bemängeln. Lediglich Undichtigkeiten an der Servolenkung bei frühen Baujahren fallen verstärkt negativ auf. Die Bremsanlage hält sich auf gutem Niveau, wobei die Bremsscheiben nur durchschnittlich abschneiden. Bei der Beleuchtung zeigt der Exeo nur an den vorderen Lampen Schwächen.

Bis 2008 lief der Audi A4 der Baureihe B7 vom Band – ein Jahr später startete der Exeo. Das Außendesign, vor allem von Front- und Heckpartie, brachte der spanische Hersteller auf Seat-Linie, wobei die Ähnlichkeiten zum Audi unverkennbar blieben. Neben dem Stufenheck bot Seat den Exeo auch als Kombi ST an. Während der Exeo die technische Verlässlichkeit des Audis erbte, trifft dies auf die Verarbeitungsqualität im Innenraum nur bedingt zu.

Bevor Seat den Exeo 2013 ersatzlos aus dem Modellprogramm strich, hatte er 2011 noch eine letzte Modellpflege erhalten. Sie brachte Start-Stopp-Automatik, Tagfahrlicht, LED-Bremslichter und optionales Xenonlicht. Der Exeo fährt immer mit Frontantrieb und Vierzylindermotor. Bei den Benzinern ist eine Leistung von 75 kW/102 PS bis 155 kW/211 PS verfügbar. Dieselseits brachte Seat unter der Fronthaube einen 2,0-Liter-Antrieb unter, der je nach Version 88 kW/120 PS, 105 kW/143 PS oder 125 PS/170 PS abgibt.

Wer den zuverlässigen Audi-Klon sucht, wird ihn mit etwas Glück unter dem Preisniveau des älteren Schwestermodells finden. Die Schwacke-Liste notiert für einen Exeo 1.8T Reference mit 110 kW/150 PS von 2010 einen durchschnittlichen Handelspreis von 9450 Euro und geht dabei von einer Laufleistung von 84 200 Kilometern aus. Noch rund 13 900 Euro kostet ein Exeo 2.0 TDi CR Style mit 125 kW/170 PS von 2013 (68 900 Kilometer). Als Kombi ST liegt der Richtwert des gleichen Autos aus dem gleichen Baujahr 400 Euro darunter.

Fotocredits: Seat
(dpa/tmn)

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