Fruchtbare Zusammenarbeit: Im Mai zog auf dem Concorso d’Eleganza Villa d’Este 2012 im norditalienischen Como ein exklusives Coupé die Blicke auf sich, das so niemand erwartet hat. BMW und Zagato überraschten mit einer Designstudie auf Basis des Z4. Drei Monate später der zweite Streich: Im Rahmen des Concours d’Elegance im US-kalifornischen Pebble Beach wurde der BMW Zagato Roadster vorgestellt.
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Bayerisch-italienische Kooperationen haben Tradition, auch wenn man einige Jahrzehnte zurückblicken muss. So kleideten Karossiers wie Carrozzeria Touring, Michelotti oder Bertone BMW-Technik ein. Zagato wiederum schuf unter anderem teils legendäre Wagen für Alfa Romeo oder Aston Martin und sorgt(e) immer wieder mit Unikaten für Aufsehen. Erstmals trafen sich nun der Münchner Autobauer und die Mailänder Designschmiede. Herausgekommen sind zwei exklusive Einzelstücke, ein Coupé und ein Roadster auf Basis des BMW Z4. Beide so ausgereift, dass man einsteigen und losfahren könnte: „Zagato hat schon immer fahrfertige Fahrzeuge an ihre Kunden ausgeliefert“, so Geschäftsführer Andrea Zagato.
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BMW Zagato Coupé mit „Coda Tronca“
Das Kleid des sportlichen Coupés entstand in Handarbeit und nimmt die typischen Stilelemente beider Marken auf. Doppelscheinwerfer und Nieren stehen unverkennbar für BMW. Das Nierengitter hingegen trägt das Markenzeichen von Zagato in Form vieler kleiner „Z“.
Von der Seite erinnert die lange Motorhaube an den BMW Z4. Am Heck zeigt sich eine hohe, abrupte Abrisskante – ein Kamm-Heck. Ein Designmerkmal, das Zagato bereits bei Alfa SZ und Alfa TZ anwandte und das beim BMW 328 Kamm zu findet ist. Es geht auf den deutschen Wissenschaftler Wunibald Kamm zurück. Auf Italienisch wird diese Bauweise „Coda Tronca“ genannt, was übersetzt soviel wie „abgeschnittener Schwanz“ heißt.
Ein weiteres Merkmal ist das für Zagato typische „Doppia Gobba“ oder „Double-Bubble“-Dach.
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BMW Zagato Roadster entstand in sechs Wochen
Nach den ausgesprochen positiven Reaktionen auf das Erstlingswerk von BMW und Zagato, entschieden sich beide Unternehmen zu einem weiteren Projekt. In gerade einmal sechs Wochen sei der BMW Zagato Roadster entstanden, erklärte BMW-Designchef Adrian Hooydonk. Natürlich trägt auch das offene Modell einen handgefertigten Maßanzug.
Auch beim Roadster vereint die Frontpartie Stilelemente beider Parteien. Es folgt die lange Motorhaube. Anders als beim geschlossenen Pendant ist hier das Heck niedrig. Zusammen mit langem Radstand und kurzen Überhängen wird dem Zweisitzer so eine gestreckte und sportliche Linie verliehen.
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Zwar ist das „Doppia Gobba“-Dach einem Stoffverdeck gewichen, deshalb verzichtet Zagato aber nicht auf sein klassisches Designmerkmal – die Abdeckung des Verdecks ist im „Double Bubble“-Stil ausgeführt. Vor den Höckern sitzen die Überrollbügel in warmes braunes Leder gehüllt.
BMW Zagato als „Vmax-Concept“
Ebenso wie Zagatos Interpretation des BMW Z4 Coupé ist auch der Roadster als „Vmax-Concept“ ausgelegt – als Hochgeschwindigkeitsfahrzeug, das zudem Ansprüchen wie Fußgängerschutz und Chrashsicherheit genügt. Zwar hält man sich mit technischen Details zurück, doch sollen mit dem Coupé mit einem 400 PS starken Sechszylinder-Turbomotor und der langen Haube 300 km/h möglich sein. Ähnliches könnte für den Roadster gelten.
So straßentauglich und fahrbereit BMW Zagato Coupé und Roadster sind, so sicher scheint derzeit, dass es bei Einzelstücken bleibt.