Essen (dpa/tmn) – Die typischen Auffahrunfälle passieren in der Regel frontal. Daher liegt die Vermutung nahe, dass die hinteren Plätze im Fahrzeug sicherer sind. So weist eine US-amerikanische Studie den Platz hinten in der Mitte als den statistisch gesehen sichersten aus.
Doch neue Forschungen legen laut Tüv Nord den Schluss nahe, dass die Rücksitze den Fahrgästen womöglich weniger Schutz vor Verletzungen bieten als die vorderen Plätze. Der Grund dafür ist die vergleichsweise schlechtere Sicherheitsausstattung auf den hinteren Sitzen.
Wichtige Elemente wie Airbags, höhenverstellbare Gurte, Gurtstraffer und Gurtkraftbegrenzer gibt es für die hinteren Plätze in der Kombination in vielen Fahrzeugmodellen entweder gar nicht oder nur gegen Aufpreis. Für die vorderen Plätze sind sie längst Standard.
Deshalb ist das Verletzungsrisiko bei einem Aufprall auf den hinteren Plätzen laut Tüv Nord leicht erhöht. Außerdem sitzt der Gurt, wenn er hinten angelegt wird, oft nicht so gut wie auf den vorderen Plätzen.
Dazu kommt: Viele Passagiere legen den Gurt auf den hinteren Plätzen aus Bequemlichkeit nicht an. Oder sie beugen sich während der Fahrt nach vorne, um mit dem Fahrer zu sprechen – und dabei lockern sie den Gurt mit dem Arm, was bei einem Aufprall ebenfalls gefährlich ist.
Fotocredits: Tobias Kleinschmidt
(dpa)