Essen – Bremsklötze müssen mechanisch extrem belastbar und widerstandsfähig sein und dabei Temperaturen von bis zu 800 Grad Celsius standhalten. Das ist eine echte Herausforderung für Ingenieure und Chemiker, teilt der Tüv Nord mit.
Denn die Klötze müssen sich beim Bremsen an den metallenen Bremsscheiben reiben, ohne zu verglühen oder die Scheibe zu schädigen. Gleichzeitig dürfen sie nicht allzu stark verschleißen. Das gleiche gilt auch für Bremsbacken in Trommelbremsen. Damit nicht Metall an Metall reibt, kommen bei Bremsklötzen und Bremsbacken spezielle Reibmaterialien zum Einsatz.
Es gibt Hunderte Reibmaterial-Mixturen, die von den Herstellern sorgsam als Geschäftsgeheimnis gehütet werden und als Bremsbelag auf einen Träger aus Metall geklebt werden. Bremsbeläge enthalten je nach Ausführung bis zu 65 Prozent Metallanteile (Kupfer, Messing, Eisen). Dazu kommen Antimon-, Molybdän- und Zinksulfide sowie Graphit und Siliziumkarbid. Außerdem Fasern aus Glas, Gummi und – neuerdings – aus Karbon. Kunst- und Naturharze dienen als Füllstoffe.
Zu den Weiterentwicklungen zählen besonders widerstandsfähige Bremsklötze aus Carbon-Keramik. Der Einsatz von Asbest ist seit 1990 verboten. Zudem benötigen Bremsklötze aus dem Zubehörhandel eine Genehmigung. Zu erkennen ist sie an einer länderspezifischen Kennzeichnung bestehend aus einem Kreis mit einem großen E und danach einer Nummer, erklärt der Tüv Nord. Alle in Deutschland genehmigten Bremsklötze tragen die Kennzeichnung «E1» in einem Kreis gefolgt von der Genehmigungsnummer.
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(dpa/tmn)