Alles rund ums Cabrio und neue Modelle für 2018

Köln/Bergisch Gladbach – Der Trend zum Offenfahren scheint ungebrochen: 2017 waren rund 2,12 Millionen Cabrios in Deutschland zugelassen, Tendenz leicht steigend. 2010 waren es nach Angaben des Kraftfahrt-Bundesamtes (KBA) erst 1,71 Millionen offene Fahrzeuge.

«Cabrios emotionalisieren Automarken. Sie sind ein Art Erbe des Ur-Rennwagens, den man offen fuhr und dabei den Elementen ausgesetzt war», sagt Paolo Tumminelli, Designprofessor an der TH Köln. Cabriofahrer nehmen ihre Umwelt stärker wahr als Autofahrer in geschlossenen Fahrzeugen. «Cabriofahren ist das urautomobile Erlebnis. Es gibt deshalb wenig Marken, die der Versuchung widerstehen können, ein offenes Auto zu bauen», sagt Tumminelli.

Allerdings hat sich die Bedeutung der Karosserievarianten geändert. «Zu Beginn der Automobilgeschichte waren offene Autos günstiger als geschlossene. Heute ist das anders. Cabrios gelten als exklusiver und sind teurer», sagt Tumminelli. Denn auch wenn Cabrios meist von Volumenmodellen abgeleitet werden, sei die Entwicklung der offenen Derivate teuer. «Bei niedrigen Stückzahlen kann sich die Entwicklung unter Umständen für die Hersteller nicht rechnen», sagt Professor Stefan Bratzel, Direktor des Center of Automotive Management an der Fachhochschule der Wirtschaft in Bergisch Gladbach. Deshalb investieren eher Premiumhersteller in teure Fahrzeuge, da sich ihr Engagement positiv auf die Marke auszahlt und sie aufwertet.

Interessierte sollten sich überlegen, ob ein Cabrio das richtige Auto für sie sei, rät Marcel Mühlich vom ACE Auto Club Europa. «Cabrios sind auf den ersten Blick cool, jedoch meist nicht rundum alltagstauglich», sagt er. In der Regel bieten sie einen kleineren Kofferraum, eine kleinere Heckklappe und einen unflexiblen Innenraum.

Auch der Unterhalt kann teurer sein. «Cabrios benötigen mehr Kraftstoff, weil sie schwerer als vergleichbare Fahrzeuge mit Dach sind», sagt Mühlich. Das liegt an der Karosseriestruktur, die viel stabiler ausgelegt sein muss, um das fehlende Dach auszugleichen. Auch der Luftwiderstand ist bei geöffnetem Dach höher. Außerdem verlangen Cabrios mehr Pflege, zum Beispiel bei einem Stoffverdeck, beim Verdeckgestänge oder einer Kunststoffheckscheibe.

Für Cabrios zahlen viele Besitzer aber weniger Versicherungsprämie, da sie oft nur saisonal gefahren werden und in verhältnismäßig wenige Unfälle verwickelt sind. Billig wird es dennoch nicht. «Vandalismusschäden in Form eines aufgeschlitzten Verdecks gehen schnell ins Geld», sagt Mühlich. «Selbst beim Diebstahl von Dingen aus dem Auto wird ein aufgeschlitztes Verdeck von den Versicherungen oft als Vandalismus bewertet.» Mühlich rät zur Vollkaskoversicherung.

Hier fünf neue Cabrios für 2018:

ASTON MARTIN DB11 VOLANTE: Die Engländer nennen die offene Version traditionell Volante. Der DB11 setzt auf ein schnell öffnendes Verdeck und einen V8-Motor mit 375 kW/510 PS. Von 0 auf 100 km/h rennt der Brite in 4,1 Sekunden, die Spitze liegt bei 300 km/h. Preis: rund 200 000 Euro.

BMW Z4: Im Sommer wird BMW eine neue Version des Roadsters Z4 präsentieren. Der Zweisitzer soll mit 1,4 Tonnen Leergewicht besonders leicht und sportlich sein. Seine Motoren leisten zwischen 135 kW/184 PS und 264 kW/360 PS, die Kraft wird an die Hinterräder verteilt. Preise sind noch nicht bekannt.

FORD MUSTANG CABRIO: Die US-amerikanische Legende Mustang kommt 2018 als offene Version nach Deutschland – als Vierzylinder-Turbobenziner mit 231 kW/290 PS oder als starker V8 mit 331 kW/450 PS. Optional erhält der Mustang ein Zehnganggetriebe. Preis: ab 43 500 Euro.

MINI CABRIO: Mini überarbeitet seinen Viersitzer nur leicht. Das Cabrio hat nun LED-Rückleuchten im Union-Jack-Design und optional ein Doppelkupplungsgetriebe. Der Kofferraum fasst 160 bis 215 Liter. Das Motorenangebot für den Zweitürer reicht von 75 kW/102 PS bis 141 kW/192 PS. Preis: ab 23 300 Euro.

MERCEDES S-KLASSE CABRIO: Die offene S-Klasse setzt auf viel Platz und noch mehr Luxus. Unter der langen Motorhaube kommen V8- oder V12-Motoren zwischen 345 kW/469 PS und 463 kW/630 PS zum Einsatz. Preis: ab 143 472 Euro.

Fotocredits: BMW,Aston Martin,BMW,Ford,Daimler AG
(dpa/tmn)

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