Berlin – Mit dem Kuga hat Ford einen Gegenspieler zu VWs Tiguan oder BMWs X3 im Programm. Eine gute Handhabung wird dem Kompakt-SUV nachgesagt bei zugleich nachgiebiger Federung – ein Kompromiss aus Handling und Komfort.
Und wenn man sich nicht am unausgereiften Infotainment früherer Baujahre stört, dann ist der Wagen mit dem optionalen Allradantrieb auch ein guter Gebrauchtwagentipp.
Im «TÜV Report 2017» erscheint der Kuga überdurchschnittlich oft mängelfrei und hat unterdurchschnittlich viele erhebliche Beanstandungen. Zu den Schwachstellen gehört die Beleuchtung. Das Fahrwerk der vier- und fünfjährigen Kuga schwächelt bei Dämpfung und Federung, auch die Lenkanlage hat ein erhöhtes Mängelaufkommen. Überdurchschnittlich gut ist dafür die Bremsanlage.
In der Pannenstatistik des ADAC ist die Rede von einem eher «durchwachsenen Bild». Nur die ganz jungen Exemplare lieferten gute Ergebnisse. Die Fahrzeuge der Jahre 2010 und 2011 gehörten in der Pannenstatistik 2017 dagegen zu den anfälligsten Modellen. Beispiele sind verstopfte Dieselpartikelfilter, Fehler im Motormanagement und defekte Differenzdrucksensoren (alle 2009 bis 2012). Kaputte Generatoren plagen Exemplaren der Baujahre 2008 bis 2012.
Drei Rückrufaktionen gab es bislang – zum Beispiel im Juni 2009. Damals wurden in Deutschland 12 000 Fahrzeuge wegen möglicherweise defekter Bremskraftverstärker in die Werkstätten geholt. Betroffen waren Kuga des Bauzeitraums November 2008 bis Mitte März 2009.
Ein größeres Facelift nahm Ford nicht vor, die Modellpflege vom Sommer 2011 brachte lediglich serienmäßiges LED-Tagfahrlicht und Optimierungen beim Abgasverhalten des einzigen Benziners. 2012 rollte die zweite Generation mit mehr Komfort, Ausstattung und Stauraum zu den Händlern. Das letzte Facelift gab es Ende 2016.
Je nach Baujahr und Ausführung kommen die 2,0-Liter-Selbstzünder auf 88 kW/120 PS bis 132 kW/180 PS – bis auf den 1,5-Liter-Spardiesel. Die erste Generation kam mit nur einem Ottomotor (147 kW/200 PS aus 2,5 Litern) Neuere Kugas gibt es auch mit 88 kW/120 PS bis maximal 134 kW/182 PS – aus 1,5 Litern und 1,6 Litern Hubraum. Nur die schwächeren Versionen des Kuga sind mit Frontantrieb kombiniert.
Auf dem Gebrauchtwagenmarkt wird der Kuga bereits für teils weniger als 10000 Euro gehandelt. Einen Durchschnittspreis von 9950 Euro nennt der Marktbeobachter Eurotax-Schwacke für den Einstiegsdiesel 2.0 TDCi 2×4 Trend mit 100 kW/136 PS vom ersten Baujahr 2008 (153 400 Kilometer). Mit in der Schwacke-Liste vermerkten 15 150 Euro teuerster Second-Hand-Kuga der ersten Serie ist der 2.5 4×4 Trend mit 147 kW/200 PS starkem Reihen-Fünfzylinder von 2012 (65 200 Kilometer).
Fotocredits: Ford
(dpa/tmn)