Essen (dpa/tmn) – Die Vierradlenkung, auch Allradlenkung genannt, soll für mehr Fahrdynamik, mehr Sicherheit und mehr Komfort sorgen. Frei nach dem Motto: Die vorderen Räder lenkt der Mensch, die hinteren Räder die Elektronik. Doch was bringt eine Vierradlenkung genau?
Vor allem bei plötzlichen Ausweichmanövern oder wenn ein Auto besonders stark gebremst wird, kann die Elektronik eingreifen und die Hinterräder abhängig vom Lenkwinkel der Vorderräder einschlagen, erklärt der Tüv Nord.
Die gezielten Lenkbewegungen der Hinterräder halten das Fahrzeug besser in der Spur. Außerdem reduziert sich der Wendekreis, wenn alle vier Räder lenkbar sind und die Hinterräder bei geringem Tempo entgegen dem Lenkwinkel der Vorderräder etwas eingeschlagen werden. Ein weiterer Vorteil soll sich für die Passagiere im Fond ergeben, die durch die zusätzliche Lenkung der hinteren Räder bei Kurvenfahrten weniger Drehbewegungen verspüren.
Die Technik, Autos mit vier lenkfähigen Rädern auszurüsten, ist nicht neu. Sie reicht zurück in die 30er Jahre, als Mercedes Geländefahrzeuge damit ausgestattet hatte, um eine bessere Rangierfähigkeit auf engstem Raum zu ermöglichen. Bei Pkw in der Serienproduktion spielte die Vierradlenkung erstmals Ende der 80er Jahre eine Rolle. Honda, BMW und Renault gehörten zu den ersten Herstellern, welche die Vorteile der Vierradlenkung erkannten und in Modellen der gehobenen Klassen entweder als Sonderausstattung oder sogar ab Werk in Serie lieferten.
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(dpa)