Daimler stellt seine Luxustochter Maybach ein. Dies verkündete Vorstandschef Dieter Zetsche via Interview in Frankfurter Allgemeinen Zeitung. Maybach konnte seit der Reanimierung 2002 nie die Erwartungen erfüllen können. Nun sollen die Nobelkarossen der Marke noch bis 2013 verkauft werden – bis die neue S-Klasse erscheint.
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Daimler wollte in der obersten Oberklasse mitspielen, hauchte der historischen Marke Maybach neues Leben ein. Die „Kampfansage“ an Bentley und Rolls-Royce bzw. Volkswagen und BMW endete in einem Verlustgeschäft. Neun Jahre hat es gedauert, bis sich diese Erkenntnis durchgesetzt hat. Die logische Schlussfolgerung ist das nun verkündete Aus für die Luxusmarke. „Es wäre nicht sinnvoll, ein Nachfolgemodell für den jetzigen Maybach zu entwickeln“, äußerte Daimler-Chef Dieter Zetsche gegenüber der „FAZ“. Damit endet das zweite Leben der Traditionsmarke.
Maybach und Daimler
Seinen Anfang nahm alles vor mehr als 100 Jahren. Bereits in den Pionierjahren des Automobils fanden Wilhelm Maybach und Gottlieb Daimler mit der Entwicklung des Verbrennungsmotors zusammen. Erster Vierzylindermotor und Spritzdüsenvergaser sind das Verdienst von Maybach.
1909 stieg Maybach in die Luftfahrt ein. Zusammen mit Ferdinand Graf von Zeppelin wurde die Luftfahrzeug-Motorenbau GmbH gegründet, ab 1918 lief das Unternehmen unter Maybach-Motorenbau GmbH. Verdiente die Firma gerade im Ersten Weltkrieg an Rüstungsgütern, konzentrierte sich Maybach – bedingt durch den Versailler Friedensvertrag – nach dem Krieg auf die Fertigung hochwertiger und luxuriöser Automobile. Das Geschäft lief von 1921 bis 1941. Dann wurde die Produktion wieder auf Kriegsgüter umgestellt – Maybach stirbt zum ersten Mal.
1960 sichert sich Daimler-Benz die Markenrechte. Doch es sollten noch mehrere Jahrzehnte ins Land streichen, bis wieder eine Limousine unter Maybach-Emblem vorfuhr.
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Maybach – Daimlers Luxustochter
Die Erwartungen waren groß, als die Luxusmarke Maybach unterm Daimlerdach 2002 wiederbelebt wurde. Maybach 57 und Maybach 62 hießen die ersten beiden Modelle. Es folgten die jeweiligen S-Versionen, mit dem Exelero eine aufsehenerregende Studie und eine besonders prunkvolle Version des Maybach 62 S und die limitierte Zeppelin-Version. Auf Nachfrage baut(e) die Maybach-Manufaktur den Landaulet. 2010 – die Absatzzahlen stagnierten schon auf niedrigem Niveau – erhielten die Nobelkarossen ihr erstes Facelift. In Aussicht gestellt war ein Maybach Coupé. Doch auf der IAA 2011 gab es weder dieses noch den Ausblick auf eine neue Maybach-Generation. Man begnügte sich mit dem Einzelstück „Edition 125″ zum Jubiläum des Automobils. Im Nachhinein stand das Aus der Traditionsmarke hier (wahrscheinlich) schon fest.
Was VW mit Bentley und BMW mit Rolls-Royce gelang, konnte Daimler mit Maybach nicht umsetzen: ein erfolgreicher Neuaufbau, den Glanz vergangener Tage wiederzubeleben, Emotionen wecken.
Der Verkauf von Maybach läuft weiter bis 2013. Dann soll die neue Mercedes S-Klasse das Aushängeschild von Daimler sein, im obersten Luxussegment erfolgreich sein. Die 150 hoch qualifizierten Mitarbeiter der Maybach-Manufaktur haben auch künftig ihr Auskommen bei Daimler.