Sollte man lieber Ganzjahresreifen oder Winterreifen aufziehen? Auto Bild hat die Ergebnisse der neuen Testreihe veröffentlicht
Seit im letzten Jahr die Winterreifenverordnung in Kraft getreten ist, muss man wenn Glatteis, Schneeglätte, Schneematsch, Eis- oder Reifglätte herrscht, die geeignete Bereifung auf seinem Auto haben. Hier stellt sich aber die Frage, ob man einfach zu Ganzjahresreifen greifen kann oder doch lieber Winterreifen verwenden sollte. Ist es notwendig zweimal jährlich die Reifen zu wechseln, wenn es Reifen gibt, wo sich der Wechsel erübrigt? Und wenn, gibt es einen Unterschied bei der Sicherheit der Reifen?
Der Auto Bild Test – Ganzjahresreifen oder Winterreifen?
Die Testredakteure von „Auto Bild“ haben im Test, verschiedene Winterreifen und Ganzjahresreifen getestet. Geprüft wurden Reifen von drei verschiedenen Dimensionen. Dazu wurde auch noch Ganzjahresreifen der Dimension 185/60 R 15 getestet. Wie setzen sich die Noten für die Reifen zusammen? Was ergab der Vergleich? Und kann der Ganzjahresreifen den Winterreifen ersetzen? Es galt hier die Bewertung „vorbildlich“ zu erhalten, welche sich aus den Durchschnittsnoten der Reifen, in den Testkategorien Schnee, Nässe und Trockenheit, zusammensetzte. Diese Wertung in den jeweiligen Kategorien durfte nicht schlechter als die Schulnote „2 minus“ sein, während die Einzelnoten in den einzelnen Kategorien nicht schlechter als „drei minus“ sein durfte.
Welche Reifen waren die Besten?
Bei den Winterreifen der Dimension 225/45 R17 H/V lag der „Michelin Alpin A4“ (ca. 750 Euro/Satz) ganz vorne. Er erhielt die Wertung „vorbildlich“. Auch der Winterreifen der Marke „Bridgestone“, der „Blizzak LM-32“, ca. 720 Euro pro Satz, bekam von den Testern ein „vorbildlich“. Bei Schnee erhielt dieser, im Vergleich zum etwas teureren „Michelin Alpin“, eine „1 minus“, während er bei den Kosten eine „2 minus“ bekam. Ganz schlecht schnitt in dieser Dimension der „Zetum Alpine Asymmetric KW17“ ab. Dieser erhielt im Gesamturteil ein „Nicht empfehlenswert.“ Der Winterreifen, bei dem ein Satz ab ca. 535 Euro erhältlich ist, schnitt bei Schnee mit einer „drei“, bei Nässe mit einer „4 plus“ und bei Trockenheit mit einer „2 minus“, ab.
Test-Ergebnisse der Dimension 255/55 R 18
In dieser Reifendimension wurden Reifen getestet, die für große Autos, z.B. Geländewagen, geeignet sind. Hier überzeugte vor allem bei Schnee der „Dunlop Winter Sport 3D“. Dieser hatte beim Bremsen (Bremsweg), wie auch bei der Traktion, einen großen Vorsprung vor den anderen. Der Reifen, der für ca. 235 Euro pro Satz zu haben ist, bekam im Schnee eine „eins“ und bei Nässe und Trockenheit eine glatte „zwei“, was ihm ein „vorbildlich“ bescherte. Auch der „Goodyear Ultra Grip + SUV“ erhielt in allen drei Kategorien eine „2 plus“. Somit liegt er direkt hinter dem „Dunlop“. Ganz schlecht schnitt der in Taiwan hergestellte Billigreifen, „Nankang Snow Viva SV-1“ (ca. 170 Euro/Satz), ab. Dieser wurde in der Gesamtwertung mit „mangelhaft“ bewertet.
Test-Ergebnisse der Ganzjahresreifen: Dimension 185/60 R 15
Während der „Goodyear Vector 4Seasons“ (ca. 100 Euro/Satz) und der „Hankook Optimo 4S“ (ca. 75 Euro/Satz) beide bei Schnee eine „2 plus“, als auch bei Trockenheit und Nässe eine „zwei“ bekamen, was ihnen die Gesamtwertung „vorbildlich“ einbrachte, lag der „Vredestein Quatrac 3“ mit einer zusätzlichen „2 plus“ bei Nässe minimal vor den anderen beiden Modellen.
Die drei Modelle der Ganzjahresreifen, die ein „vorbildlich“ bekamen, schnitten gut ab, was „Auto Bild“ dazu veranlasst, sie für Kleinwagen- und Kompaktwagen als zuverlässig und gute Alternative zu bewerten. Bei größeren Modellen, z.B. Sportwagen, SUV’s oder Geländewagen, wird weiterhin empfohlen echte Winterreifen aufzuziehen.
Ganzjahresreifen und auch Winterreifen kann man übrigens hier erstehen oder man fragt gleich beim Autohändler nach.