Berlin – Zum Frühjahrsbeginn braucht auch das Auto eine Fitnesskur, um wieder in Schwung zu kommen. Wer sorgenfrei fahren will, checkt sein Auto besser gründlich durch. Zehn Programmpunkte im Auto-Spa:
AUTO WASCHEN: Die Wäsche beginnt mit einer gründlichen Vorreinigung mit dem Hochdruckreiniger. «Dadurch lässt sich gut grober Schmutz entfernen, der in der Waschstraße eventuell den Lack beschädigen könnte», rät Philipp Sander vom Automobilclub Mobil in Deutschland. Generell sei die erste Wäsche nach dem Winter immer besonders wichtig. Sie sollte eine Unterbodenwäsche beinhalten, damit Streusalz, Split oder Sand umfassend entfernt werden.
LACK KONTROLLIEREN: Ist der Wagen sauber, rät Sander zu einer gründlichen Lackkontrolle. Denn Streusplit und -salz können die Außenhaut bei hohem Tempo geschädigt haben. «Kleinere Beschädigungen lassen sich in der Regel mit speziellen Lackstiften gut beseitigen, ansonsten empfiehlt sich der Weg in eine Fachwerkstatt.» Lackschäden sollten nie unbehandelt bleiben. «Ansonsten besteht die Gefahr, dass sich Rostnester bilden, deren Beseitigung dann deutlich teurer wird.»
REIFEN WECHSELN: Pendeln sich die Temperaturen dauerhaft bei mindestens sieben Grad ein, steht der Reifenwechsel an. Bei der Gelegenheit sollte auch gleich die Profiltiefe der Winterreifen überprüft werden. «Liegt diese unter 4 Millimeter, können für den nächsten Winter bereits neue Reifen eingeplant werden», rät Sander. Gesetzlich vorgeschrieben sind mindestens 1,6 Millimeter. Bei den frisch aufgezogenen Sommerreifen sollte vor Fahrtbeginn der Reifendruck überprüft und gegebenenfalls das Reifendruck-Kontrollsystem RDKS neu angelernt werden.
BREMSEN PRÜFEN: Der Räderwechsel ist auch eine gute Möglichkeit, die Bremsen in Augenschein zu nehmen. Zusätzlich sollten die unter dem Auto verlaufenden Bremsleitungen einer Sichtprüfung unterzogen werden. «Die Konservierung kann durch Rollsplitt kleinere Macken bekommen haben, die bei Einwirkung von Salzwasser zu Korrosion neigen», sagt Anja Smetanin vom Auto Club Europa (ACE).
MOTORRAUM CHECKEN: Unter der Motorhaube kann sich einiges angesammelt haben. «Oft sammelt sich Laub an, wodurch sich schnell eine schleimige Schicht bilden kann», sagt Smetanin. Daneben sollten die Füllstände von Motoröl, Bremsflüssigkeit und Scheibenwischwasser geprüft und bei Bedarf nachgefüllt werden. Ein Batterietester klärt den Ladezustand der Batterie, Pol-Spray schützt vor Korrosion. Eine Motorwäsche sei nicht zwingend notwendig, sagt Smetanin. Wer sie trotzdem möchte, sollte sie von einem Fachmann machen lassen.
WISCHERGUMMIS ERNEUERN: «Durch den Schmutz und das Salz auf der Scheibe sind die Wischerblätter meistens schon ziemlich abgenutzt, früher oder später fangen sie also an zu schmieren», sagt Sander. Dabei gleich auch die Dichtungsgummis der Türen auf Risse oder poröse Stellen prüfen. Mit etwas warmem Wasser und Dichtung- oder Silikonfett ließen sich die Gummis wieder auf Vordermann bringen.
INNENRAUM PUTZEN: Dazu gehört, Winterutensilien wie etwa Eiskratzer und Schneeketten auszusortieren und vor allem die Windschutzscheibe von innen zu putzen.
INNENRAUMFILTER TAUSCHEN: Im Innenraumfilter lagern sich Staub, Ruß und Pollen ab. «Ein sauberer Filter verringert die Verbreitung von Keimen und das Sicherheitsrisiko beschlagener Scheiben», sagt Ulrich Köster von Zentralverband Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe (ZDK). Spätestens nach 15 000 Kilometern sollte man ihn tauschen.
FAHRWERK CHECKEN: Das Fahrwerk sollte sich ein Fachmann ansehen. «Das gilt besonders dann, wenn man viele Schlaglöcher erwischt hat», sagt Köster. Dann wurden auch die Stoßdämpfer stark beansprucht, was wiederum den Bremsweg verlängern kann. Auch Querlenker, Federbeine oder Spurstangen können in Mitleidenschaft gezogen worden sein. Ein Poltern an der Vorderachse etwa könne auf beschädigte Koppelstangen oder ausgeschlagene Lager an den Lenkern zurückzuführen sein.
WIEDER EINSTEIGEN: Wer sein Auto den kompletten Winter über in der Garage geparkt hat und erst im Frühjahr wieder startet, unterzieht es einer gründlichen Komplettdurchsicht, rät der ACE. Er empfiehlt auch ein professionelles Fahrertraining, um das Unfallrisiko nach der Pause zu minimieren. Für Camper gebe es auch spezielle Caravan-Sicherheitstrainings.
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(dpa/tmn)